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Dienstag, 3. Februar 2009

Archivalie des Monats Februar 2009

Der Erste Weltkrieg machte auch vor der RWTH, damals noch Königlich Polytechnische Hochschule zu Aachen genannt, nicht halt. Fast alle Studenten waren an der Front, der Universitätsbetrieb kam beinahe zum Erliegen. Die Studenten waren an der Front vorwiegend in technisch orientierten Einheiten (Pioniereinheiten) oder in explizit technischen Einheiten, wie der Telegraphenabteilung oder bei Eisenbahnbataillonen anzutreffen. Doch nicht nur die Studenten wurden entsprechend ihres Sachverstandes an der Front eingesetzt, auch die freiwillig in den Krieg ziehenden Professoren waren in solchen Einheiten eingeteilt. Der Mathematiker Otto Blumenfeld war Leiter einer Feldwetterwarte und der Professor für Geographie, Max Eckert, gehörte einer Vermessungsabteilung an, Felix Rötscher, Professor für Maschinenbau war in einer Luftschiffersatzabteilung tätig und der Bergbaukundeprofessor August Schwermann war Beauftragter für die Erzbergwerkstätten des Rheinlandes und Westfalen.
In unserer Präsentation Die RWTH im Ersten Weltkrieg finden Sie weitere Informationen dazu.

Quelle: Fotoarchiv 1.2.1

Eines der größten Zeugnisse des Ersten Weltkrieges an der RWTH sind die etwa 70 Fotografien vongefallenen Studenten. Um eine Gedenktafel und ein -buch herzustellen, wurden damals die Eltern gefallener Studenten gebeten, die Lebensdaten ihrer Kinder und eine Fotografie an die Universität zu schicken. Die studentische Zeitung Karman hat einen Artikel über die Gedenktafel im Hauptgebäude geschrieben

In den Laboratorien der RWTH selber wurde kriegswichtige Forschung betrieben. An der RWTH handelt es sich nicht, wie in Karlsruhe um Entwicklung von Kampfgas, sondern um die synthetische Herstellung und Einschmelzung von kriegswichtigen Rohstoffen. Wilhelm Borchers leitete zu dieser Zeit das Institut für Metallhüttenwesen und Elektrometallurgie der RWTH Aachen. Unter seiner Ägide gab es im Ersten Weltkrieg Forschungen zur Rohstoffherstellung, um den Rohstoffmangel zu bewältigen, aber auch, weil die Herstellung von Legierungen so komplex geworden war, dass wissenschaftlich geschultes Personal dafür nötig war. Die Industrie unterstützte diese Forschung und schenkte dem Institut wertvolle Apparate und Maschinen. Es gelang Borchers im Winter 1915 Aluminium herzustellen, und Deutschland konnte nun Aluminium und Schwefelsäure unabhängig vom Ausland produzieren. Außerdem hat Borchers Platin hergestellt und Nickel eingeschmolzen. 1915 stammte ein Sechstel der bei der Kriegsmetall AG abgelieferten, eingeschmolzenen Metalle von der RWTH.
Ein ausführlicher Bericht in der Magisterarbeit von Johanna Zigan zu finden.

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